Bericht zum Katastrophenfall
Das dieser Einsatz bis Freitag den 18.01.2019 20:00 Uhr also 9 Tage dauern würde, ahnte bis dahin noch keiner.
Als Aufgabe wurde uns durch den ÖEL die „Einsatzleitung Feuerwehr“ für den kompletten Landkreis Traunstein aufgetragen, sowie die Stabsfunktionen S1 (Personal) und S4 (Versorgung) für 3 Tage zu besetzen.
Diese wurden durchgehend mit insgesamt 75 Aktiven von uns besetzt. Diese leisteten in dieser Zeit stolze 871 Stunden.
Schwerpunkte waren hier die Feuerwehr Traunstein, die Feuerwehr Ruhpolding, Freiwillige Feuerwehr Inzell , Feuerwehr Reit im Winkl sowie die Freiwillige Feuerwehr Siegsdorf zu unterstützen, 2 Bereitstellungsräume bei der Autobahnmeisterei Siegsdorf und der Feuerwehr Übersee, sowie die Feuerwehr Schleching zur Koordinierung der Räumung in Raiten, Gemeinde Schleching wo akute Lawinengefahr bestand.
Hinzu kam am Freitag, den 11.1 und Samstag, den 12.1. die Unterstützung mit unserem LF20 KatS (Florian Erlstätt 41-1) in den Gemeinden Inzell und Siegsdorf zum Abräumen der Dächer mit 18 Aktiven und 216 Stunden.
Der Grund für die nächste Alarmierung am 12.1. waren Bäume, die aufgrund der Schneelast auf die Fahrbahn stürzten. Da während der Erkundung der nächste Baum nicht mehr standhielt, wurde die Gemeindeverbindungstraße Erlstätt- Innerlohen komplett gesperrt.
Nach diesem Einsatz führte man das MZF aus dem Landratsamt samt Schnelleinsatzzelt zurück, da man hier mittlerweile in einem Raum im LRA die Einsatzleitung aufgebaut hatte. Auch hier waren wieder 12 Aktive mit 19 Stunden beschäftigt.
Am Montag, den 14.01.2018 setzte gegen 15:30 starker Schneefall ein, der den Verkehr am Erlstätter Berg zum Erliegen brachte. Unterhalb des Erlstätter Berges rutschte ein LKW ins Bankett und an der Kreuzung zur TS3 blieb ein Gefahrgut-LKW stecken. Alle 3 Fahrzeuge der Feuerwehr Erlstätt rückten aus und schleppten schließlich die LKW's ab bis sie eigenständig die Fahrt fortsetzen konnten. Auch hierzu waren wieder 18 Mann 27 Stunden beschäftigt.
Dessen nicht genug wurde am Dienstag den 15.01.2019 gegen 11:30 erneut die Freiwillige Feuerwehr Erlstätt mit unserem LF20 KatS (41-1) nach Wolkersdorf alarmiert zum Errichten eines Landeplatzes einer CH-53 der Die Bundeswehr in Bayern, sowie den Brandschutz für den Helikopter sicherzustellen. Dies war notwendig, da die Feuerwehr Wolkersdorf sowie die Stadt Traunstein bereits mit allen Fahrzeugen selbst seit Tagen im Einsatz waren. Hier war Erlstätt die nächstgelegene Feuerwehr unter der Berücksichtigung, dass diese selbst noch den Grundschutz im eigenen Ort sicherstellen konnten. Das war möglich indem man das HLF20 zu Hause stationiert lies. Es wurde schon fast in Rekordzeit ein Hubschrauberlandeplatz mit selbst organisierten Ladern und Traktoren der eigenen Aktiven mit einer Größe von 80x80m geschaffen. Auch dies war nur möglich durch den einzigartigen Zusammenhalt der ganzen Aktiven. Nach dem Abrücken gegen 17 Uhr waren durch 20 Aktive 110 Stunden geleistet worden.
Heute Samstag 9 Uhr, und das gehört auch zu den Aufgaben der Feuerwehr, „Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft“ trafen sich erneut 15 Aktive, und erledigten alle noch offenen Arbeiten in 30 Stunden.
Diese 10 Tage Katastrophenfall wurden mit 158 Kräften der Freiwilligen Feuerwehr Erlstätt in sage und schreibe 1273 Stunden abgearbeitet. Dies übertrifft die durchschnittlichen Einsatzstunden der letzten 7 Jahre im Jahr um über 170 Stunden.
Diese überdurchschnittliche und außerordentliche Leistung der Feuerwehr Erlstätt war nur durch #Teamfähigkeit, #Zusammenhalt und #Kameradschaft möglich.
Hier gilt ein recht herzlicher Dank, dem 2. Kommandanten Stefan Nitzinger , Zugführer Josef Hölzle sowie allen Gruppenführern und natürlich ALLE Aktiven. Ich bin stolz auf so eine Truppe.
Nicht vergessen möchte ich, Danke zu sagen. Allen voran bei unserem Kreisbrandrat Christof Grundner dem Kreisfeuerwehrverband Traunstein, dem Landratsamt Traunstein, unserem Landrat Siegfried Walch sowie allen Feuerwehren im Landkreis Traunstein der Integrierte Leitstelle Traunstein der UG-OEL Traunstein und allen anderen Hilfsorganisationen die wir die letzten 10 Tagen im Katastrophenfall unterstützen durften.
Danke für die gute Zusammenarbeit!
Danke auch allen Arbeitgebern, welche Ihre Mitarbeiter wie selbstverständlich freigestellt haben.
Vor allen Helfern dieses Katastrophenfalls höchsten Respekt.
Michael Wimmer
1. Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Erlstätt
Text: Michael Wimmer
Bilder: FF Erlstätt, Presse: Kreisfeuerwehrverband Traunstein